Tomb Raider (2013) » Spiele-Review zum Neuanfang der berühmten Archäologin

Als Mitte der neunziger Jahre der erste Tomb Raider Teil erschien, schlug er ein wie eine Bombe und machte beinahe über Nacht Lara Croft zu einer der berühmtesten Spielfiguren der Welt. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Zahlreiche Nachfolger erschienen, doch mit den Jahren ging der Reihe auch etwas die Puste aus. Daher entschied man sich, mit dem zehnten Teil alles auf Anfang zu setzen. “Tomb Raider” erschien 2013 und markierte einen frischen Neuanfang der Serie.

Tomb Raider (2013) – Review zum Neuanfang der berühmten Archäologin

Das Spiel punktet in vielerlei Hinsicht. Geboten wird nicht nur rasante Action, sondern auch ein Abenteuer wie aus dem Bilderbuch. Grafisch hat man zu den Vorgängern eine ganze Schippe draufgelegt, außerdem die Geschichte ganz neu aufgerollt und dazu eine Inszenierung hingelegt, die kinoreif gewesen ist. Auch einige Jahre nach dem Release lohnt sich das Spiel noch immer. Mehr zu Tomb Raider (2013) in diesem PC-Spiele Review.

Tomb Raider – Action, Rätsel und Adventure

Fans der Reihe mussten sich keine Sorgen über den regelmäßigen Nachschub machen. Seitdem 1996 der erste Teil erschien, gab es alle paar Jahre auch neue Teile oder Neuauflagen. Allerdings zeigte die Spielserie um die berühmte Archäologin, die vor allem auch mit ihrer Akrobatik glänzen kann, einige Abnutzungserscheinungen und konnte mit den Jahren nicht mehr an den alten Charme heranreichen. 2008 erschien mit “Tomb Raider: Underworld” der neunte Teil der Serie, 2010 gab es mit “Lara Croft and the Guardian of Light” einen Ableger mit einem ganz anderen Spielansatz. Zu diesem Zeitpunkt war die Reihe nur noch eine von vielen gewesen.

Nach dem neunten Teil gab es eine große Unzufriedenheit bei Eidos, dem Publisher des Spiels, was eindeutig mit den Verkaufszahlen zusammenhing. Das zuständige Studio Crystal Dynamics, das seit 2006 Spiele für diese Marke entwickelte, wurde zunächst verkleinert und dann in zwei Teile aufgeteilt. Während sich das eine Team um den Ableger “Lara Croft” kümmerte, sollte das andere einen Neuanfang der Hauptreihe vorbereiten. Dabei setzte man in fast allen Bereichen auf einen frischen Start, was sich letztendlich auch darin widerspiegelte, dass das Spiel nicht als zehnter Teil vermarktet wurde.

Der Erfolg gab den Entwicklern recht. Das Spiel konnte auf Anhieb zum meistverkauftesten Tomb Raider Teil überhaupt werden, begeisterte die Spieler und überzeugte die Kritiker. Dazu gab es eine ganze Reihe von Auszeichnungen, die man gewinnen konnte. Die Entwickler von Crystal Dynamics und Eidos Montréal sowie Publisher Square Enix konnten somit einen echten Hit landen, der auch zwei Nachfolger und sogar einen Kinofilm nach sich ziehen sollte.

Darum geht es im Spiel

Hinsichtlich der Story haben die Entwickler einmal Tabula Rasa gemacht und starten mit einer Lara Croft, die erst einundzwanzig Jahre alt und noch ziemlich grün hinter den Ohren ist. Doch eine Leidenschaft für Archäologie hat sie auch weiterhin und bricht zu Anfang des Spiels zu einer Expedition auf. Mit einem Team unter der Führung von Dr. James Whitman geht es in den Pazifik, wo man auf der Suche nach Yamatai ist, einem alten japanischen Königreich. Alsbald führt die Suche auf Anraten von Lara in das berüchtigte Drachendreieck, das auch als Teufelsmeer bekannt ist. Dort kommt es zu einem Unwetter, das das Schiff vor einer Insel zum Kentern bringt.

Lara überlebt, wird aber alsbald verschleppt und gefangen genommen. Damit beginnt die Reise der noch jungen Lara Croft, die noch weit davon entfernt ist, eine ausgebildete Kämpferin oder Überlebenskünstlerin zu sein. Sie kann andere Teammitglieder ihrer Expedition finden, doch auf der Insel bekommen sie es mit den Solarii zu tun, Anhängern eines Kults, der aus Gestrandeten der letzten Jahrzehnte besteht. Und tatsächlich handelt es sich bei den alten Anlagen auf der Insel um die Überreste des gesuchten Königreichs. Doch allzu viel Zeit bleibt Lara nicht für archäologische Erkundungstouren, wobei sich ihr Wissen immer wieder hilfreich herausstellen wird.

Der Tomb Raider Soundtrack

Bei einem Spiel mit so dichter Atmosphäre müssen auch die Klänge stimmen, was definitiv in ganzer Hinsicht gelungen ist. Zum einen durch den musikalischen Score, der von Jason Graves geschrieben wurde und für unheimliche Momente sorgt. Daneben stimmt aber auch die Klangkulisse, die alle Orte lebendig und gefährlich wirken lässt, selbst wenn keine Bedrohung auf dem Bildschirm zu sehen ist. Die Kämpfe und Schüsse machen auch durch den Sound besonderen Spaß. In Sachen Synchronisation der Figuren hat man auch ganze Arbeit geleistet. Die britische Schauspielerin Camilla Luddington lieh Lara ihre Stimme. In der deutschen Version hat Nora Tschirner einen ausgezeichneten Job erledigt.

Grafik von Tomb Raider

Schaut man sich die ersten Teile der Reihe heute an, dann ist zwar der Spielspaß noch vorhanden, aber an der Grafik hat doch ordentlich der Zahn der Zeit genagt, wenn es auch mittlerweile Remastered Versionen gibt. Anders beim Reboot von 2013, denn grafisch ist das Spiel ein echter Augenöffner. So schön hatte man bis dato die Welt der Lara Croft noch nie erlebt. Vor allem in der PC-Fassung konnte das Spiel überzeugen und eine lebendige Spielwelt präsentieren, die die Immersion zu einem Kinderspiel werden ließ.

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Lichter und Schatten sorgen im Dschungel für beeindruckende Szenerien, die Action fühlt sich aufgrund der gelungenen Animationen flüssig und resolut an. Und Lara selbst hat auch eine Generalüberholung bekommen und sieht wesentlich natürlicher als ihre Vorgängerin aus den Neunzigern aus.

So wird Tomb Raider (2013) gespielt

Von der grundlegenden Spielmechanik hat sich nichts zu den Vorgängern geändert. Das bedeutet, dass es sich um ein waschechtes Action-Adventure handelt, bei dem gelaufen, geklettert, gesprungen und gekämpft werden muss. Zwar lässt sich das Spiel am PC auch mit Maus und Tastatur spielen, doch im Wesentlichen ist es auf Controller ausgelegt, was auch den meisten Spielspaß mit sich bringt. Lara wird laufend, springend und kletternd durch die Welt gesteuert, wobei sich der Weg an einer Geschichte entlanghangelt, die auf diese Weise nachvollziehbar erzählt wird. Immer wieder wird die Figur dabei mit verschiedenen Hindernissen konfrontiert, was Gegner oder auch Rätsel sein können. Geschicklichkeit und Cleverness sind also gleichermaßen gefragt.

Tomb Raider (2013) Bewertungen und Auszeichnungen

Tomb Raider (2013) mit Lara Croft: Bewertungen und Auszeichnungen Die Spielkritiker waren sich damals größtenteils einig, dass es sich um ein herausragendes Spiel handelt und ein gelungener Neustart darstellt. Das hat sich auch in den zahlreichen Bewertungen gezeigt. Auf Metaebene konnte das Spiel meist mehr als 85 Punkte einsacken, hat also sehr hohe Wertungen von den einzelnen Spielemagazinen erhalten. Auch hinsichtlich verschiedener Preise sollte Tomb Raider nicht unbemerkt bleiben. Schon 2011 und 2012, also vor dem eigentlichen Release, gab es verschiedene Preise bei den IGN’s Best of E3 Awards oder auch den Digital Trends Best of E3. Danach gab es noch zahlreiche Nominierungen, unter anderem dreimal bei den BAFTA Game Awards.

Wiederspielbarkeit des Action-Adventures

Wenn ein Spiel so hohe Bewertungen erhalten hat, kann man auch Jahre später noch zum Controller greifen und jede Menge Spielspaß haben. Zumindest dann, wenn man grafisch nicht den Stand der aktuellen Zeit erwartet. Aber man kann beruhigt sagen, da bis jetzt Tomb Raider von 2013 gut gealtert ist und nichts von seiner Spielintensität eingebüßt hat. Wer also in das Lara Croft Universum mit einem Klassiker einsteigen möchte, kann ohne Probleme zu diesem Spiel greifen, das bis heute das meistverkaufteste der gesamten Reihe ist. Abgesehen davon kann man den Titel aber auch als Auftakt der Trilogie sehen, die mit “Rise of the Tomb Raider” (2015) und “Shadow of the Tomb Raider” (2018) vervollständigt wurde.

Fast 30 Jahre Lara Croft – Rückblick auf die Tomb Raider Reihe

Die Geschichte von Tomb Raider geht auf die erste Hälfte der neunziger Jahre zurück. Entwickler Toby Gard hatte die Idee zu dieser Figur, bei der es sich absichtlich um eine Protagonistin handeln sollte, die sich von den typischen männlichen Kollegen unterscheidet. Als Vorbilder der Spielreihe kann man “Indiana Jones” und auch “Prince of Persia” sehen. 3D Adventure und Jump-&-Run Spiele sollten alsbald besonders beliebt werden, was an der neuen Konsolengeneration lag, zu der man den N64, Sega Saturn und die PlayStation zählen kann. Als das Spiel dann 1996 für Sega Saturn und später für DOS und PlayStation erschien, konnte es auf Anhieb große Erfolge feiern.

Die Spiele in der Übersicht

  • Tomb Raider (1996)
  • Tomb Raider II – Starring Lara Croft (1997)
  • Tomb Raider III – Adventures of Lara Croft (1998)
  • Tomb Raider IV – The Last Revelation (1999)
  • Tomb Raider Chronicles (2000)
  • Tomb Raider – The Angel of Darkness (2003)
  • Tomb Raider – Legend (2006)
  • Tomb Raider – Anniversary (2007)
  • Tomb Raider – Underworld (2008)
  • Tomb Raider (2013)
  • Rise of the Tomb Raider (2015)
  • Shadow of the Tomb Raider (2018)

Fast 30 Jahre Lara Croft – Rückblick auf die Tomb Raider Reihe Aufgrund der starken Verkaufszahlen gab es im darauffolgenden Jahr nicht nur ein paar Zusatzlevels spendiert, sondern auch schon den Nachfolger “Tomb Raider II – Starring Lara Croft”. Auch 1998, 1999 und 2000 gab es mit Teil 3, 4 und 5 die nächsten Nachfolger “Adventures of Lara Croft” bzw. “The Last Revelation” und “Chronicles”. Spätestens mit diesem letzten Teil gingen aber die Verkaufszahlen drastisch nach unten. Mit “The Angel of Darkness” versuchte man einen neuen Weg einzuschlagen, konnte aber nicht an alte Erfolge anknüpfen. Das gelang eher “Legend” aus 2006, während “Anniversary” (2007) und “Underworld” (2008) hinter den Erwartungen zurückblieben.

Damit war die Idee zu einem Neustart geboren, der schließlich 2010 in “Lara Croft und the Guardian of the Light” sowie 2013 in “Tomb Raider” gipfelte. 2015 und 2018 kamen die Nachfolger “Rise of the Tomb Raider” und “Shadow of the Tomb Raider” heraus. 2024 durften sich Fans auf eine Remastered Version der ursprünglichen drei Teile freuen. Über die Jahre sind die Abenteuer der Lara Croft auf ganz verschiedenen Konsolen und Systemen erschienen von DOS und Sega Saturn über Dreamcast und PlayStation bis hin zu Xbox, Game Boy sowie Android und iOS.

Tomb Raider Verfilmung

Auch in anderen Medien hat Lara Croft schon mehrfach eine gute Figur gemacht. Unter anderem auch in mehreren Romanen, die teilweise direkten Bezug auf die Spiele nehmen. Abgesehen davon ging es aber auch schon auf die große Leinwand. Erstmals 2001 mit “Lara Croft: Tomb Raider”. Angelina Jolie schlüpfte hierfür in die Rolle der berühmten akrobatischen Archäologin.

Der Film kam gut an, sodass zwei Jahre später mit “Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens” eine Fortsetzung erschien. Nach dem erfolgreichen Reboot der Spiele 2013 kamen bald die Pläne für eine neue Verfilmung auf, die auch schließlich als “Tomb Raider” 2018 in die Kinos kam. Dieses Mal wurde Lara Croft von Alicia Vikander verkörpert.

Fazit

Der Plan der Entwickler ist damals voll aufgegangen. Lara Croft sollte ein Revival erleben und das ist ihr auch voll geglückt. Mit dem Spiel “Tomb Raider” von 2013 konnte man einen riesigen Erfolg feiern und somit der Tomb Raider Reihe neues Leben einhauchen. Die neue Lara Croft war wesentlich realistischer gestaltet, stand noch am Anfang ihrer Karriere und entwickelte sich parallel mit dem Spieler zu der kampferprobten Frau, die schon so lange bekannt gewesen ist. Diese Elemente mitsamt der dynamischen Action und kinoreifen Inszenierung machen das Spiel auch Jahre später noch lohnenswert. Umso eher auch deshalb, weil die zwei Fortsetzungen in eine ähnliche Kerbe schlagen.

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